Familientreffen in Oberbayern
Der Wohlfühlfaktor wird groß geschrieben im Wittelsbacher GC. Beim einzigen Event der HotelPlanner Tour auf deutschem Boden gab es 13-mal Schwarz-Rot-Gold auf dem Leaderboard. Im Lauf des Tages wurden es 14 deutsche Spieler, weil Nico Horder wegen des krankheitsbedingten Rückzugs eines Dänen nachträglich ins Feld rutschte. Die Lokalmatadoren wurden bei trockenen und teils sonnigen Bedingungen begleitet von Freunden und Familie. Klar, beim Heimspiel wollen alle dabei sein, zuschauen und anfeuern.
„Es hat sich gut angefühlt heute und mega Spaß gemacht. Meine Freundin ist da, mein Vater auch und mein Trainer ist an der Tasche. Zu Beginn habe ich ein bisschen gekämpft mit den langen Eisen. Das hat nicht so hingehauen, wie ich es mir gewünscht hatte, ich habe es aber gut zusammengehalten, weil ich auf den ersten Löchern sehr gut geputtet habe. Hinten raus lief es dann immer besser und somit bin ich auch sehr zufrieden mit der Runde“, erklärte Philipp Macionga nach seiner 68 (-4), die ihn im Klassement auf T13 führt. Bester Deutscher. Kann sich sehen lassen. Der Schwabe scheint gut drauf zu sein beim Event in Oberbayern.
Ebenso zufrieden sein kann Michael Hirmer. Der Münchner brachte in Runde eins der German Challenge powered by VcG eine 69 (-3) ins Ziel und teilt Rang 21 mit seinen Landsleuten Max Schmitt, Tim Tillmanns und Tiger Christensen. Letzterer glänzte am späten Abend mit einem Eagle auf Bahn neun. „Das war ganz solide heute aus der Teebox bis ins Grün. Bei dem Wind war es nicht so leicht und es war wichtig, geduldig zu bleiben und auf Chancen zu warten. Aber insgesamt mit drei unter Par natürlich ein guter Start ins Turnier“, so Christensen. Auch Hirmer war zufrieden: „Ich habe insgesamt solide gespielt ohne viele Höhen und Tiefen. Das Bogey an der 18 nervt mich ein bisschen. Da habe ich einen perfekten Schuss gemacht und der ist dann direkt wenige Zentimeter an einen Baum gesprungen. Das war großes Pech. Aber wie gesagt – ansonsten war es ganz gut heute.“
Die Führung teilen nach Tag eins in Neuburg an der Donau der Portugiese Tomás Bessa und der Franzose Julien Quesne. Bessa hatte auf dem 18. Grün die große Chance, aus zwei Metern zum Birdie einzulochen und den Platzrekord von Matti Schmid aus dem Jahr 2021 einzustellen. Es wurde nichts. Bessa unterschrieb am Ende dennoch eine sehr starke 65 (-7). „Ich bin sehr zufrieden. Der Platz ist vom Abschlag aus sehr anspruchsvoll, man muss den Ball wirklich gut platzieren. Ich hatte während der Runde ein paar mal Glück, was mir geholfen hat, ein gutes Ergebnis zu erzielen, und ich bin wirklich glücklich.“
Ein Familienausflug ist es auch für den Franzosen Julien Quesne, der seinen zwölfjährigen Sohn an der Tasche und bereits zweimal auf der DP World Tour gewonnen hat. Das Duo scheint Spaß zu haben auf dem Kurs des Wittelsbacher GC. Jedenfalls geht es von der Pole Position aus in Runde zwei am Freitag. „Ich bin jetzt 44 Jahre alt und habe diese Woche zum ersten Mal meinen Sohn als Caddie dabei, was mir geholfen hat. Das Putten lief gut und ich habe eigentlich keinen Schlag verfehlt. „Ich bin seit 2003 Profi und hatte einige gute Jahre auf der DP World Tour. Ich kämpfe immer noch, spiele gerne und bin froh, nach drei Operationen an der Lendenwirbelsäule wieder dabei zu sein.“ Er genieße es einfach, Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Das Turnier ist also auch für ihn eine Art Familiensache.
So wie für viele weitere Spieler - vor allem die deutschen Teilnehmer. Auch für Tour-Debütant Nils-Levi Bock ist es eine Familienangelegenheit. Freunde, Eltern, Trainer - alle sind am Welttag der Emojis nach Oberbayern gekommen, um den 18-Jährigen aus dem GC St. Leon-Rot zu unterstützen. Für ihn ist es ebenso eine Art Heimspiel, denn er ist in Füssen geboren und im GC Augsburg golferisch groß geworden. Ganz sicher landen an diesem besonderen Tag zahlreiche Nachrichten auf seinem Handy. Der Startschuss zu Runde zwei fällt am Freitagmorgen um 7:25 Uhr an Tee zehn. Dann kämpfen 14 Deutsche um den Einzug ins Wochenende. Ganz sicher mit Freunden und Familie auf und neben dem Fairway.





